2. Mai 2020 /
Erdenkind
Erdenkind…
Schon immer machte ich mir zu viele Gedanken. Gedanken über alles. Warum wer was sagte. Wie er es sagte. Warum mich jemand mochte. Warum mich jemand nicht mochte…
Ich war ein sehr schüchternes Mädchen und traute mich kaum diese meine Gedanken zu äußern. Sie in Worte zu fassen. Bis ich dann etwas älter wurde… Als rebellische Jugendliche machte ich mir noch mehr Gedanken. Ich hörte nicht nur zu. Ich hörte vielmehr zwischen den Zeilen. Ich beobachtete die Menschen, die um mich herum saßen. Machte mir Gedanken, worüber wohl die anderen nachdachten. Weshalb sie dies taten. Wie sie ihre Gedanken äußerten. Ich behielt meine wiederum meist für mich. Ich sei kompliziert, meinte mal jemand zu mir. Mit anderen sei es einfacher, hieß es. Dies verletzte mich damals sehr. Jetzt weiß ich dies hingegen sehr zu schätzen. Ich denke viel nach, ich beobachte, ich interpretiere, ich analysiere. Tatsächlich ist dies wahnsinnig anstrengend. Aber es gehört zu mir. Ich kann über ein Thema stundenlang sprechen, weil ich nicht nur das Was sondern eben auch das Wie und Warum entdecke.
Ich schrieb damals Tagebücher. Ich schrieb eines ganz für mich alleine. Und ich schrieb welche mit meinen Freundinnen. Ich liebte es, aufzuschreiben, was meine Lippen nicht aussprechen konnten. Ich verstand meine komplexen Gedankenkonstrukte. Ich schrieb manchmal so lange Sätze, dass nur ich diese Verschachtelungen wieder auseinanderpacken konnte (mach ich immer noch). Dann schrieb ich wiederum nur einzelne Worte (mach ich auch noch sehr gerne). Worte, die so vielmehr aussagten, als nur ihre zusammengesetzten Buchstaben – das erkenntlich Sichtbare.
Mit der Zeit verstand ich es, meine Gedanken zu ordnen und mit mir gemeinsam zu arbeiten. Ich konnte meine Eigenschaften verstehen. Warum ich so war, wie ich eben war. Und dies alles niederzuschreiben wurde immer mehr zu meiner größten Leidenschaft…
Jetzt empfinde ich mich gar nicht mal mehr so kompliziert. Vielmehr empfinde ich mich als sensibel, feinfühlig, beobachtend, analysierend, empathisch, echt. Und durch all diese Eigenschaften ward auch Erdenkind geboren.
Ich verselbständigte mich damals zur Lebens- und Sozialberaterin und es stand außer Frage, wie ich mein Unternehmen benennen würde.
– tiefverwurzelthochhinaus –
„Was soll das bedeuten? Was meinst du damit? Das wird niemand verstehen. Das ist viel zu kompliziert.“ Mal wieder…
Ich verstehe es. Ein verschachteltes Wort, mit so viel mehr Bedeutung als es zunächst zu haben scheint.
Wurzeln. Tiefe Wurzeln. Dichte Wurzeln. Wurzeln, die uns standhaft, sicher, tief im Boden halten. Starker Wind kann uns hin- und herschwingen, aber so schnell haut uns kein Sturm um.
TIEFVERWURZELT eben…
Und ist es denn nicht genau das Wunder des Menschen, selbständig Entscheidungen treffen zu können? Abzuwägen, was für einen das Richtige sein könnte? Sich FÜR oder GEGEN etwas oder jemanden entscheiden zu dürfen?
Immer wieder über sich hinauszuwachsen, Neues über sich selbst zu lernen, sich nach Belieben verändern zu dürfen, Entscheidungen und Meinungen nach eigenem Ermessen zu ändern, neue Erkenntnisse zu erlangen, immer weiter nach oben zu wachsen?
HOCHHINAUS eben…
In Kombination also:
t i e f v e r w u r z e l t h o c h h i n a u s
Darum Erdenkind. Um uns Kindern der Erde, die ihr entsprungen sind, die nötige Zeit und die nötigen Anstöße zur Reflexion zu geben, um Wurzeln zu schlagen, stark und kraftvoll an ihnen zu arbeiten, sie in Kenntnis zu nehmen, sie loszulassen, wenn sie uns nicht gut tun, um neue zu schlagen, die uns den Halt geben, den wir brauchen, um uns hochhinauswachsen zu lassen, uns dorthin entwickeln zu lassen, wohin wir wollen, unsere Ziele zu erreichen, uns zu verändern oder zu bleiben, wie wir sind, unsere Wünsche zu erfüllen, glücklich zu werden, uns lieben zu lernen, bis hin zu einem inneren Gleichgewicht, unserem inneren Frieden.
Ich wünschte, ich hätte Erdenkind gehabt, darum habe ich es geschrieben.
Erdenkind will euer Begleiter sein, will euch auf eurer Reise unterstützen. Es soll euer Geschenk sein…
Aber: Wie ist Erdenkind aufgebaut und was erwartet euch?
Der Sinn hinter meinem Werk besteht darin, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, sich Ziele zu setzen, sich über die eigenen Werte Gedanken zu machen, sich mit sich selbst und der eigenen Identität zu beschäftigen.
Den Anfang macht die Übung des Inneren Kindes. Jeder von uns trägt tagein tagaus seine ganz eigene Geschichte mit sich mit, hat sein Inneres Kind tief in sich, das oftmals verdrängt wird, um das zu vergessen, was einer nicht mehr fühlen möchte. Jedoch wird alles, was du versuchst zu verdrängen, dich immer wieder einholen, dich bewusst oder unbewusst beeinflussen, sich bemerkbar machen, sich auf sich aufmerksam machen. Umso wichtiger, dass du deine Geschichte nicht ausgrenzt, sondern genau hinschaust und sie akzeptierst, sie in dein Leben integrierst. Die Übung mit dem Inneren Kind unterstützt dich genau darin. Zu integrieren, was längst zu dir gehört.
Im nächsten Kapitel können Herzensangelegenheiten notiert werden. Erinnerungen, die wir unbedingt bewahren möchten. Aber auch Erlebnisse oder Menschen, die wir am liebsten vergessen würden.
Was möchten wir loslassen, was geht uns zu weit? Wofür sind wir dankbar? Manchmal tun uns kurze Notizen gut, um einen Tag oder Lebensabschnitte Revue passieren zu lassen. Wir können an dieser Stelle schreiben, aber auch skizzieren, malen und Fotos hineinkleben. Hier beginnt die absolute Kreativität von Erdenkind. Jedes wird absolut anders aussehen, eine andere Geschichte, andere Bilder, andere Erinnerungen…
Die Reise:
Dann geht Erdenkind in die Tiefe. Ich liebe es, Geschichten zu schreiben und sie anschließend zu erzählen. Kein Wunder, dass ich Imaginationsreisen so sehr in mein Herz geschlossen habe. Eine Reise in unser Unterbewusstsein kann erschreckend wirken aber so erleichternd und heilsam sein. Ich erschuf also diese Reise, die in die Tiefe unseres Ichs geht, um uns einen Schutzort zu schenken, an den wir immer denken können, wenn wir uns in Aufregung verlieren, in Wut, Ärger und Enttäuschung wälzen oder einfach an Schönes denken möchten. Wie dieser Ort aussehen mag, wer uns dort begegnen soll und was uns dort geschehen möchte, wird jedem von uns überlassen. Alles wird uns so zukommen, wie es bereits in uns schlummert. Unser Körper wird bewusst gespürt und dann verlassen, alles andere wird einfach geschehen…
Zeit für sich:
Nach dieser Reise gibt Erdenkind euch Möglichkeiten, kleine Alltagsziele zu setzen, euch Zeit zu nehmen, um Bücher zu lesen, Sport zu machen, alleine etwas zu unternehmen, um euch näher zu kommen. Viele weitere Übungen kommen vor, ein Tagebuch, Briefe an euch selbst und lieben Menschen und weiteres. Ihr werdet eine spannende Zeit verbringen können und schöne Momente erleben…
Werte… Anteile… Grenzen… Loslassen…
Unser Leben ist so geprägt von den Werten, die uns wiederspiegeln. Doch zu selten denken wir bewusst daran, welche Werte die uns wichtigsten sind, darum habe ich diesem Thema ein Kapitel gewidmet. Einige solcher Werte habe ich aufgelistet. Bewusst sich die Werte ansehen, darüber nachdenken und die einem am wichtigsten aufschreiben, um künftige Entscheidungen nach den eigenen Werten zu richten, damit man sich selbst treu bleiben kann – dies soll der Sinn dieser Übung sein…
Eines meiner Lieblingskapitel ist jenes, der verschiedenen Anteile, die unsere Persönlichkeit ausmachen. Wir bestehen aus vielen Anteilen, manche kennen und mögen wir. Andere verdrängen oder vergessen wir, sodass sie sich immer wieder unsere Aufmerksamkeit holen müssen. Sie machen sich bemerkbar, indem wir in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Menschen getriggert werden. Oftmals denken wir, es läge am unseren Gegenüber, doch meistens liegt die Ursache in uns selbst. Gekoppelt damit sind Persönlichkeitsanteile, die wir an uns nicht mögen, die wir nicht zulassen… Die Übung in Erdenkind soll aber genau solche Anteile endlich in unser Leben integrieren. Denn auch solche Anteile haben ihren Sinn und eine gute Absicht. Je früher wir mit ihnen Frieden schließen und eben diese Absicht verstehen, desto genügsamer werden diese bislang unterdrückten Anteile mit uns sein.
Ein bisschen ähnlich geht es uns mit unseren persönlichen Grenzen. Je mehr wir sie ignorieren, desto schlechter wird es uns gehen. Doch Grenzen ziehen fällt uns nicht leicht. Oftmals bleiben wir im Irrglauben stecken, dass es uns nicht zusteht, Grenzen zu ziehen. Alles sollten wir geben, alles für andere tun, uns selbst nahezu aufgeben. Doch achten wir nicht auf uns selbst, werden wir auch nicht mehr allzu viel geben können, denn bald werden wir nicht mehr sein… Nichts mehr zum Geben haben… Es ist also wichtig, zu erkennen, wenn uns etwas oder jemand nicht gut tut und diesem demnach aus dem Weg gehen. Also macht euch dran, eure Grenzen zu finden, sie für euch und im nächsten Schritt anderen gegenüber zu definieren und einzuhalten. Lernt Nein zu sagen, Erdenkind wird euch darin unterstützen…
Ein weiteres Thema, das eng mit Grenzen zusammenhängt… Loslassen… Tut dir etwas nicht gut? Raubt dir jemand all deine Energie? Bringt dich jemand immer wieder an deine Grenzen oder überschreitet sie gar? Dann wird es Zeit. Lass los… Erdenkinds Ritual wird dir dabei helfen…
Burnout und Klopfen:
Manchmal vergessen wir uns, geben und geben, aber nehmen uns nicht die Zeit, die wir brauchen würden, um nicht aufgebraucht zu sein. Heutzutage spricht man davon, ausgebrannt zu sein… Es kann von Vorteil sein, wenn man früh genug, bereits präventiv darauf achtet, dass man sich genügend Zeit für sich selbst nimmt. Erdenkind zeigt euch Warnzeichen auf, an denen ihr erkennen könnt, ob es euch bereits zu viel ist…
Eine Möglichkeit, um sich von Stresssymptomen, Aufregung, Ängsten, Traumata, Komplexen… zu befreien, kann die Klopfmethode der Energetischen Psychologie sein. Es ist sehr komplex, die richtigen Meridiane zu finden und sie mit den Affirmationen zu klopfen, die uns von lang anhaltenden Glaubensmustern befreien sollen, die uns von Kindheit an beeinflussen. Ein kleines Grundprogramm stellt euch Erdenkind vor…
Wir und die Anderen:
So viel Zeit wir uns auch selbst schuldig sind, leben wir in einer Gemeinschaft und es ist großteils die Kommunikation, die entscheidet, wie wir in dieser Gemeinschaft leben. Ob wir uns anschreien, Aussagen negativ formulieren oder ob wir gewaltfrei miteinander umgehen, uns statt Vorwürfe zu machen, Beobachtungen beschreiben und unser Gegenüber um Veränderung bitten statt diese einzufordern…
Ende:
Nach all diesen Übungen, habt ihr noch die Möglichkeit, euch für die nächsten zwölf Monate Ziele zu setzen, wichtige Termine zu notieren oder Wünsche zu äußern…
Am Ende des wundervollen Erdenkindes habt ihr schließlich noch Raum und Zeit, eurer Kreativität noch ein letztes Mal freien Lauf zu lassen. Kleben, schreiben, zeichnen, viele Seiten lang mit Raum ganz für euch selbst.
Nun denn:
Ich wünsche euch so viel Liebe auf der Suche nach euren Wurzeln und der Festigung der selbigen sowie eine spannende Zeit in der Definierung eurer Ziele und Träume, dem Hinauswachsen eurer Selbst und genauso viel Freude in der Gestaltung eures eigenen Erdenkindes!
Eure Claudy